Sardinien – allein dieses Wort lässt den Italienliebhaber begeistert schwelgen. Verbinden sich damit doch automatisch Assoziationen der Gegensätze, die an die wilde Romantik und das sizilianische Temperament erinnern. Die Insel ist mit 270 mal 145 Kilometern die zweitgrößte Insel des Mittelmeeres nach Sizilien. Man nannte Sardinien auch die Vergessene Insel, da es trotz seiner zentralen Lage lange Zeit im kulturellen und wirtschaftlichen Abseits Italiens lag. Erst in den Sechziger Jahren wurde Sizilien für den Fremdenverkehr langsam wieder erschlossen, was den einheimischen Handwerks- und Volkskünsten neuen Aufschwung verleihen konnte. Traditionell hergestellte Körbe und zahlreiche andere Utensilien aus Sardinien sind glücklicherweise nun wieder sehr begehrt geworden.

Kulinarisch bietet diese Region mit seiner, stark an das Lateinische angebundene, eigenen romanischen Sprache die traditionelle Sardische Küche. Sie ist geprägt von einfachen Rezepten wie dem Torrone. Der Olivenölerzeugung und den berühmten Weinbergen kommt in Sardinien eine besondere Bedeutung zu. Die Sarden waren schon immer etwas anders, sagt man und meint damit ihren Sturkopf, mit dem sie an ihren Traditionen fest halten und sie erfolgreich in das 21. Jahrhundert hinein übernehmen konnten.

Was aber nicht bedeutet, dass man in Sardinien nicht mit der Zeit geht. Trotzdem die Einwohner zum großen Teil in ärmlichen Verhältnissen lebt, hat sich die Insel gut mit dem Tourismus arrangiert. Beliebt sind neben ausgedehnten Wanderungen, Tauchevents und Begehungen der historischen so genannten Gigantengräber und der „Nuraghen“, der Rundtürme mit ihren alten Vitrinen. Sardinien ist außerdem speziell für Motorradfahrer ein beliebtes Ausflugsziel, in dem man tagelang in den gigantischen Landzügen mit seinen attraktiven Bergen und Tälern zur inneren Ruhe kommen kann. Wer ein Ferienhaus auf Sardinien besitzt kann sich glücklich schätzen.